Entwicklung zur Pfarrgemeinde St. Franziskus

In den folgenden Jahren erfuhr der Innenraum der St. Franziskuskirche eine größere Umgestaltung. 1970 erhielt die Kirche eine neue Holzdecke und einen neuen Anstrich. Der Münchener Bildhauer Georg Probst gestaltete in den Jahren 1970/71 den Chorraum mit dem Altar aus rötlichem Trientiner Marmor und dem Lebensbaum aus weißen  Rohblöcken des französischen Natursteins Savonnieres mit Tabernakel (Tabernakelbaum), der das alte Holzkreuz mit der Figur des Gekreuzigten ersetzte.

Ein neuer Fußboden in Marmor (Jura-gelb) wurde 1972 gelegt und neue Kirchenbänke wurden aufgestellt, die 390 Gottesdienstbesuchern Platz boten (ohne Orgelbühne). In den folgenden Jahren schuf die Künstlerin Frau Hildegard Bienen neue Kirchenfenster, von denen das letzte 1977 fertiggestellt wurde. Den damaligen farbigen Innenanstrich erhielt die Kirche 1981 nach Plänen von Herrn Stratmann, der auch die 12 Apostelleuchter und das Ewige Licht entwarf.

Frau Bienen gestaltete 1982 den neuen Ambo und ein Jahr später die bronzene Marienfigur, die heute im Eingangsbereich an der Nordseite steht.

Zum 100jährigen Kirchenjubiläum 1986 wurde zu Ehren des Namenspatrons eine Franziskusskulptur aus Bronze am Sakristeieingang aufgestellt. Diese wurde ebenfalls geschaffen von der Künstlerin H. Bienen.

St. Franziskuskirche um1981

Brand in der Sakristei im November 1993

Nach einem Brand in der Sakristei im November 1993 erfolgte eine erneute Umgestaltung des Kircheninnenraumes. Die frühere Ausmalung in Gelb-, Rot- und Lilatönen hatte durch den Brand gelitten und die Kirche erhielt einen neuen Anstrich in Gelbtönen.

Die Podeste im Chorraum wurden verändert und der Altar nach vorne geholt. Hinter ihm wurde eine stählerne Konstruktion, ein Lettner, mit einer Buchablage für das Evangeliar angebracht.

Das neue Taufbecken aus schwarzem, poliertem Granit wurde in der Mitte Kirchenschiffs aufgestellt, um dieses herum ist jetzt viel Platz für die Taufgemeinschaft. Rechts neben dem Chorraum entstand 1999 eine Marienkapelle durch die Renovierung eines früheren Abstellraumes. Zentrale Figur ist dort eine aus Holz geschnitzte Madonna. Bei den Aufräumarbeiten fand man ältere Skulpturen von Heiligen und Holztafeln mit den Reliefs der Evangelisten Markus und Matthäus, die an der früheren Kanzel aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg angebracht waren. Nach ihrer Restaurierung haben sie einen Platz in der neu geschaffenen Marienkapelle erhalten.

Im Zuge der Renovierungen wurde der bronzene Kreuzweg entfernt und ein Nazarener Kreuzweg, bestehend aus vierzehn Holztafeln, an den Wänden aufgehängt.

An der östlichen Stirnseite der Kirche, links und rechts neben dem Chorraum, wurden zwei alte Fenster wieder geöffnet und durch den Künstler Oswald Krause – Rischard mit auffälligen Blautönen gestaltet. Ähnliche Farbgebungen erhielten die von ihm geschaffenen Fenster in der Marienkapelle.

St. Franziskus-Kirche heute, Foto: Stanislaus Kandula, Witten

Neuordnung der Diözese

Durch die Entscheidung im Jahre 2006 des Bischofs von Essen, Dr. Felix Genn, das Bistum Essen pastoral und wirtschaftlich für die Zukunft handlungsfähig zu machen, wurde die Diözese neu geordnet. Keine Ebene blieb unberührt und 5 Großpfarreien im gesamten Bereich Bochum mit Wattenscheid wurden gegründet.

Am 1. September 2008 wurde in einem Pontifikalamt in der Kirche Hl. Familie (Heimkehrer-Dankes-Kirche) die neue Großpfarrei St. Franziskus durch Weihbischof Franz Vorrath aufgrund der Entscheidung des Bischofs Dr. Felix Genn in die neue Bistumsstruktur eingefügt.

Die Gebiete der Pfarreien Vierzehnheiligen und Hl. Familie wurden dabei der Gemeinde St. Franziskus zugeordnet, die derzeit  mit vier weiteren Gemeinden (Liebfrauen, St. Johannes. St. Paulus und St. Engelbert) die Großpfarrei St. Franziskus bilden.

Die St. Franziskuskirche erhielt in den Status der Pfarrkirche in der neuen Großpfarrei. In ihr und der Filialkirche Hl. Familie werden gegenwärtig die regelmäßigen Gottesdienste zelebriert und in den dazugehörigen Gemeindeheimen Aktivitäten für die verschiedenen Altersgruppen und Interessen angeboten. Für viele Gemeindemitglieder aus der ehemaligen Pfarrei Vierzehnheiligen war diese Neuorganisation schmerzhaft, denn sie bedeutete den bedauerlichen Schritt, dass ihre Kirche als „weitere Kirche“ mit den dazugehörigen Gebäuden aufgegeben werden musste.