Heimkehrer-Gedenkstätte und Museum (Krypta)

Mehr als 12 Millionen deutsche Soldaten und Zivilisten waren in Kriegsgefangenschaft. Sie haben in über 9.000 Lagern gelebt bzw. „gehaust“. Viele arbeiteten unter härtesten Bedingungen. Die das überlebt haben und zurückgekehrt sind, haben davon auf vielfältige Weise berichtet. Sie haben eine Stätte geschaffen, die Heimkehrer-Dankes-Kirche in Bochum, die Ausdruck ihrer Dankbarkeit vor Gott über ihre glückliche Heimkehr ist. Nachfolgende Generationen sollen erinnert werden: Das Recht auf Freiheit und Menschenwürde ist nicht selbstverständlich. Es muss stets ins Bewusstsein gerückt und bewahrt werden.

Die Heimkehrer-Dankes-Kirche in Bochum wurde 1958 auf entscheidende Initiative des ersten Pfarrers, August Halbe, errichtet. Nach seiner Heimkehr aus einer fünfjährigen Kriegsgefangenschaft im Ural begann er zusammen mit weiteren ehemaligen Kriegsgefangenen den Bau der Kirche. Im Dezember 1959 weihte Bischof Dr. Franz Hengsbach von Essen die Kirche, welche seit 2005 unter Denkmalschutz steht. Für viele Menschen ist die Heimkehrer-Dankes-Kirche ein Ort der Erinnerung von nationalem und inzwischen internationalen Rang und ein Mahnmal für Frieden und Aussöhnung unter den Völkern.

In der Krypta der Kirche befindet sich ein Museum. Es zeigt zahlreiche Gegenstände, die in den Kriegsgefangenenlagern entstanden sind. Hinzu kommen eindrucksvolle Gemälde und Zeichnungen aus dem Alltagsleben der Lagerinsassen, unter anderem eine Kopie der bekannten „Stalingradmadonna“.

Die Krypta wurde in den Jahren 2016/2017 unter wissenschaftlicher Begleitung von Dr. Angelika Böttcher und dank zahlreichen Spender und Wohltäter (u.a. NRW-Stiftung, Kulturstiftung der Länder, Stadtwerke Bochum und vieler anderer) einer Generalsanierung und kompletten Neukonzeption unterzogen. Im März 2017 wurde die Krypta im Beisein von Bischof Clemens Pickel (Bistum St. Clemens Saratow, Russland) feierlich wiedereröffnet.

Im Mai 2018 besuchte der Apostolische Nuntius in der Bundesrepublik Deutschland, S.E. Erzbischof Nikola Eterovic, Kirche und Krypta. Sein Vorgänger, S.E. Erzbischof Jean-Claude Périsset, war im Juni 2012 hier zu Gast.

Auch gerade für junge Menschen sind Kirche und Krypta in zweierlei Hinsicht lohnend. Zum einen erhalten sie Einblicke in die dunklen Jahre der Geschichte. Zum anderen vermittelt der Ort ein tieferes Verständnis für ein Leben in Frieden und Freiheit.

Seit 2016 beherbergt die Kirche auch eine Gedenkstätte für den Paderborner Priester Abbé Franz-Stock, einem Wegbereiter der deutsch-französischen Freundschaft.

Für Gruppen werden Führungen durch die Kirche und die Heimkehrer-Gedenkstätte mit dem integrierten Museum in der Krypta nach vorheriger Anmeldung angeboten; u.a. spezielle Führungen für Jugendgruppen und Schulklassen. Eine Anmeldung ist ganzjährig über das Pfarrbüro St. Franziskus möglich.

Für interessierte Einzelbesucher und Gruppen wird zusätzlich an jedem 1. Sonntag im Monat um 11 Uhr eine öffentliche Kirchen- und Krypta-Führung angeboten. Hierzu ist keine vorherige Anmeldung erforderlich. Nehmen Sie dieses Angebot sehr gerne also wahr!

In dieser Kirche sowie der Heimkehrer-Gedenkstätte mit dem integrierten Museum in der Krypta können die Besucher ein besonders aussagekräftiges Stück deutscher und europäischer Geschichte näher kennenlernen.

Die Heimkehrer-Dankes-Kirche mit ihrer Krypta ist eine Mahn- und Gedenkstätte, in der die historische und religiöse Erinnerung einer Generation von Kriegsteilnehmern ihren Ausdruck gefunden hat. Die architektonische Konzeption, die Krypta und das Bildprogramm der Fenster („Straße des Krieges“) stellen eine Gesamtheit dar. Mit dem großen Chorfenster „Lobgesang der Jünglinge im Feuerofen“ hat beispielsweise der Maler Wilhelm de Graaf als Kriegsteilnehmer seinen Dank ausgedrückt.

Von 1960 bis 2009 versammelten sich zahlreiche ehemalige Kriegsheimkehrer aus ganz Deutschland alljährlich am Sonntag nach Pfingsten (Dreifaltigkeitssonntag) zu ihrem alljährlichen „Heimkehrer-Danktag“. 

Dieses Erbe der Heimkehrer wird die Gemeinde auch weiterhin pflegen und erhalten.

Wir freuen uns sehr auf Ihren Besuch!

Bekommen Sie einen ersten Eindruck vom Museum anhand der Bildergalerie.

 

 

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