Geschichte von St. Martin
Martin wird vor langer Zeit im Jahre 316 nach Christi in einer kleinen Stadt in Ungarn geboren.
Die Familie zieht nach Italien und Martin wächst dort auf. Er lernt lesen, schreiben und rechnen. Er spricht mit vielen Menschen und hört ihnen zu. Von seinem besten Freund Festus, der auch Christ ist, erfährt er viel über den christlichen Glauben. Die Christen glauben an Gott, der sie gelehrt hat den Armen, Hungernden und Kranken zu helfen. Als Martin 15 Jahre alt wird, muss er sein Elternhaus verlassen und Soldat werden. Er bekommt wie viele Soldaten ein Pferd und gehört zur kaiserlichen Garde. Immer wieder denkt er an den Glauben der Christen und möchte eigentlich gerne ein Christ werden.
In einer sehr kalten Winternacht trifft Martin auf dem Heimweg einen armen, frierenden Bettler. Aber er hat nichts dabei, was er ihm geben kann. Da nimmt er seinen Mantel, teilt ihn in zwei Teile. Einen Teil schenkt er dem Bettler, damit dieser es warm hat.
In dieser Nacht hat Martin einen Traum. Er sieht im Traum Jesus Christus, der den halben Mantel um seine Schulter gelegt hat, den Martin dem Bettler überlassen hatte. Nach dieser Erscheinung entscheidet Martin, dass er sich jetzt taufen lassen will und nicht länger Soldat sein möchte.
Martin will nach seiner Taufe als Einsiedler sein Leben weiterführen. Er besucht seine Eltern und kann auch seine Mutter vom Christentum begeistern. Dann wandert er nach Poitiers und wird nun zum Priester geweiht. Dann baut er in der Nähe der Stadt eine Einsiedelei und lebt dort ein Leben in Einfachheit. Martin liest viel und denkt über das Wort Gottes nach. In der Stadt ist er als Ratgeber und Helfer in der Not schnell bekannt. Viele Menschen suchen ihn daher immer in seiner Einsiedelei auf.
Als der Bischof von Tours stirbt, möchten die Menschen in der Stadt, dass Martin sein Nachfolger wird. Doch Martin möchte nicht. Die Menschen in der Stadt lassen nicht locker. Martin merkt, dass man ihn zum Bischof machen möchte, und er versteckt sich in einem Gänsestall. Die Gänse im Stall fangen an laut zu schnattern. So wissen die Menschen, wo Martin ist, und das Volk wählt ihn zum Bischof.
Martin führt auch als Bischof ein zurückgezogenes Leben. Er hilft den Menschen und verkündet den Glauben an Gott und die frohe Botschaft. Die Menschen lieben ihn und erzählen auch nach seinem Tod von seinen Taten.
Auch heute denken wir jedes Jahr an St. Martin und ziehen mit den Laternen, die auch ein Hoffnungslicht für alle Armen sind, durch die Straßen.
Bilder: Heinrich Hüsch / Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken / www.martin-von-tours.de