Impuls Nr. 145

Ihr aber, für wen haltet ihr mich...?

iese Frage steht im Mittelpunkt des Sonntagsevangeliums an diesem Sonntag (22. Juni).

Eine Frage die mich ganz persönlich ansprechen will, die die Jünger Jesu betrifft, die aber auch mich - auch uns betrifft.

Jesus, der … so beginnen 32 Karten in einem Kartenset von Eva Jung: Mensch Jesus und es werden 32 unterschiedliche Assoziationen zu Jesus benannt mit dazu passenden Bibelstellen. Beim lesen und anschauen der Karten sprechen mich manche Karten direkt an, bei anderen muss ich überlegen sie passen nicht zu meinen Gedanken an Jesus und weiten dennoch meinen Blick. Und da ist sie wieder die Frage: Für wen halte ich Jesus…

Zum Kartenset von Eva Jung heißt es: Eva Jung bringt es auf den Punkt. Ungewöhnliche Bilder, starke Texte, die den Blick auf einen ganz besonderen Menschen richten: Jesus. Gottes Sohn und doch ganz Mensch. Klar in seinen Ansagen, liebevoll zu jedem Einzelnen. Die wichtigste Botschaft aller Zeiten in einer Sprache, die jeder versteht, und in Bildern, die unseren Alltag bestimmen.“

Das Kartenset ermutigt mich also dazu einen Zugang zu Jesus für mich zu finden, genauso wie Jesus seine Jünger direkt anspricht bin ich gemeint. Dennoch drängt sich gerade in diesem Jahr eine weitere Antwort auf, die bereits vor 1.700 Jahren in Nizäa, dem Tagungsort des ersten ökumenischen (also die ganze Kirche umfassenden) Konzils der Kirchengeschichte, das Kaiser Konstantin der Große im Jahr 325 einberief, gegeben wurde. Die Teilnehmenden an diesem Konzil, rangen um die Frage, ob Jesus “nur” ein besonders begnadeter und heiligmäßiger Mensch war oder wirklich wesensgleich mit Gott. Die Antwort des Konzils begleitet uns seitdem: Jesus ist wahrer Gott und wahrer Mensch.

32 Karten von Eva Jung, die Aussage des ökumenischen Konzils von Nizäa, ähnlich wie die Jünger im Evangelium kann ich also eine Antwort geben, die einen sagen…

Und dann die Rückfrage Jesu: Und du, für wen hältst du mich, es geht um mich!

Vielleicht passt es dazu, dass der Blick in den Kalender zeigt, die kommenden Wochen sind nicht mehr durch Feiertage unterbrochen und die Sonntage sind nun die Sonntage im Jahreskreis. Es ist Alltag und jetzt bin ich dran. Welchen Platz räume ich Jesus in meinem Alltag ein? Wo lasse ich mich von ihm stärken, begeistern, zum Handeln bringen? Vielleicht ist es gut, diese Frage gar nicht so schnell zu beantworten, nachzuspüren, Jesus meint mich, er will in meinem Leben sein, er geht mit, menschlich, göttlich.

Ich bin gemeint und so darf ich den Fragen nachgehen: Wer ist Jesus für unsere Gesellschaft, für unsere Kirche, für mich ganz persönlich? Der Christus? Der Sohn Gottes? Ein Lehrer? Ein Vorbild? Ein Impulsgeber? Welche Relevanz hat Jesus für mein Leben? 

Und in ihrem Leben? Du aber: Wer ist Jesus für dich…

Andreas Strüder
Pastoralreferent Pfarrei St. Franziskus