Der Altarraum

Der Altarraum ist das Zentrum unserer Kirche. Am Ambo wird das Wort Gottes verkündet, auf dem Altar werden die Gaben dargebracht. Auch der Altarraum hat im Laufe der Zeit immer wieder größere Umgestaltungen erlebt. Nach dem Wiederaufbau wurde der Altarraum höher gelegt und unterkellert. Durch die Höherlegung konnte auch die Eucharistiefeier besser mitvervolgt werden. Zuletzt erfolgte eine Umgestaltung nach 1993. Die Podeste im Chorraum wurden verändert und der Altar nach vorne geholt. Hinter ihm wurde eine stählerne Konstruktion, ein Lettner, mit einer Buchablage für das Evangeliar angebracht. An der Stirnseite steht ein großer Lebensbaum mit einer zentralen Christusskulptur und dem Tabernakel.

Der Ambo

Der bronzene Ambo wurde 1982 von Hildegard Bienen geschaffen. Das Pult ist mit zahlreichen Symbolen reliefartig verziert. Es gelang der Künstlerin sehr gut diesen der übrigen Gestaltung unseres Chorraumes anzupassen.

Auch die Auflage für das Evangeliar ist mit Symbolen verziert. In der Mitte dient die abgebildete Sonne mit dem Kreuz als Symbol Christi. An den Ecken werden die Evangelisten durch in der der christlichen Ikonografie verbreiteten vier Symbole dargestellt. Der Engel für Matthäus, der Stier für Lukas, der Löwe für Markus und der Adler für Johannes.

An den heiligen Geist erinnert die bildhafte Darstellung des Feuers, dass Frau Bienen am Ständer des Ambo gestaltete. Dieses ist an der Vorderkante abgebildet und stellt das Geschehen des Pfingstfestes dar. Die Apostelgeschichte berichtet von einem Brausen, das das ganze Haus erfüllte, und von Feuerzungen, die sich auf die zwölf Jünger senkten. Bienen lässt eine Taube – den Heiligen Geist – auf sie herabschweben. Am Amboständer sind aufgebrachte Menschengruppen zu sehen, vom Getöse um das Haus in Jerusalem angelockt.

Der Altar

In den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts war ein Hochaltar mit dem Bildnis des hl. Franziskus, flankiert von zwei Engeln, prägend für den Altarraum. Während der Phase des Wiederaufbaus war der Chorraum in der Notkirche zugemauert und vor dieser Mauer ein Alter mit Kreuz und Tabernakel errichtet. Nach dem Wiedereröffnung des Chorraumes wurde ein schlichter Altar in Tischgestalt für die Eucharistiefeier genutzt, bei der der Priester der Gemeinde den Rücken zuwandte. Über dem Altar war ein hohes Kreuz mit einer Figur des Gekreuzigten an der Stirnseite angebracht. 

1970/71 erfuhr der Altarraum eine Neugestaltung durch den Bildhauer Georg Probst aus München. Er  schuf aus rötlichem Trientiner Marmor den schlichten, in sich schönen (Altar-) Tisch unserer Kirche. Der Künstler gestaltete den Chorraum so, dass dieser als Mittelpunkt des Gotteshauses betont wird.

Der Lebensbaum

Das frühere große Kreuz mit dem Gekreuzigten hinter dem Altar wurde 1970/71 ersetzt durch eine riesige Skulptur, einen Lebensbaum in den Größen: 4,80 m hoch, 2,75 m breit und 0,60 m tief. Der Lebensbaum ist ein altes christliches Symbol. Georg Probst haute ihn aus sechs Rohblöcken des französischen Natursteins Savonnieres.

Die Helligkeit des Steines erinnert an den weiß-goldenen Fels, der in Jerusalem verbaut wird. Die Blätter des Baumes, nach außen ragend, könnten in ihrer Vielfalt als kleine Bäume wiederum gelten und einen Wald um den wuchtigen Kreuzesstamm in der ausgesparten Mitte bilden. Alle Spitzen der Baumkronen oder der einzelnen Blätter sind nach außen gerichtet und verdeutlichen die Ausbreitung der Botschaft des gekreuzigten Christus weit in die Welt hinaus. Christus wirkt verklärt, da der Künstler auf ein starkes Herausarbeiten der Gesichtszüge und der Körpermuskeln verzichtete. Der Betrachter kann sich sein Bild Christi „hineinsehen”. Unter dem erhöhten Christus wurde ein vergoldeter Tabernakel aus Bronze eingefügt. Fährt man mit dem Finger über das Rechteck, das als Türchen dient, empfindet man die aufgeteilten Oberflächen grob gewebter Stoffstrukturen eines Grabtuches nach.

Um die Helligkeit des Lebensbaumes zu erhöhen, wurde auch das Mauerwerk im mittleren, jahrelang zugemauerten Fenster des Chorraumes wieder entfernt, so dass mehr Licht in den Altarraum fällt.