Der Kirchturm

Die Gliederungselemente des Kirchturms betonen den im Sinne der Gotik zum Himmel aufsteigenden Charakter, indem sie mit zunehmender Höhe immer schlanker werden. Neben Wandpfeilern, die den gesamten Turmschaft begleiten, flankieren zwei halbrunde, turmartige Treppenaufgänge die untere Hälfte. Oberhalb des vereinfachten Hauptportals liegt ein spitzbogiges Fenster von gleicher Breite. Auf einem darüberliegenden Gesims, das in der Traufhöhe des Langhauses umläuft, fußt ein Paar maßwerkverzierter Spitzbogenblenden. Das Glockengeschoß zeigt wiederum zwei schmale Schallluken, die mit dem darüberliegenden Zifferblatt der Turmuhr zu einem Blendfeld in der Art eines Gruppenfensters zusammengefasst sind. Die Spitzbogenblende wird von einem Wimperg verziert, dies ist ein Ziergiebel über Fenstern oder Portalen gotischer Bauwerke. Dieser überragt den quadratischen Fuß des oktogonal weitergeführten Spitzhelms.

Die Glocken

Bevor die Konsekration der St. Franziskus-Kirche erfolgte, wurden am 11. November 1884 die ersten Glocken durch den Ortspfarrer Strunk geweiht. Leider wurden die Bronzeglocken von 1884 im 1. Weltkrieg demontiert und für Kriegszwecke eingeschmolzen.

Neue Glocken kamen im Jahre 1921. Die Glockengießerei des Bochumer Vereins für Bergbau und Gußstahlfabrikation AG lieferte drei Gussstahlglocken , die Maria, Josef und Franziskus geweiht waren. Die Gussstahlglocken ertönen in den Tönen e, fis und gis.

Die Marienglocke ist die größte von ihnen. Sie hat einen Durchmesser von 1,38 m und wiegt 1129 kg. Die beiden anderen Glocken sind zwischen 1,10 m und 1,38 m groß. Zusammen weisen die Glocken ein Gewicht von 2623 kg auf.
Die Inschriften der alten und neuen Glocken lauten:

Maria, mater gratiae, mater misericordiae, tu nos ab hoste protege et mortis hora suscipe.

Joseph, sancto Josepho, profectore industria quoque nobis succeat et floreat.

Francisce, noster Patrone, iuva nos tua oratione.

Bis zum Jahre 1938 bediente man das Läutwerk durch Handbetrieb, danach versetzte ein Elektromotor die Glocken in Schwingungen.1964 erhielt das
Läutwerk eine Automation.

 

Glockengeläut

 Hier können Sie hören, wie unsere Glocken klingen:

Kleine Glocke von 1918

Im Kirchenkeller unter der Sakristei der St. Franziskus-Kirche findet man noch eine Glocke mit der Jahreszahl 1918. Diese wurde bei Grabungen im Garten des Pfarrhauses entdeckt.
Es ist möglicherweise eine Glocke, die im Jahr 1918 als Ersatzglocke der in den Vorjahren eingezogenen Glocken angeschafft wurde und im 2. Weltkrieg vor dem Abliefern der Metalle versteckt wurde.
 

Möglicherweise stammt die Glocke aber auch vom kleinen Glockenturm (Dachreiter) der St. Franziskuskirche vor dem Zweiten Weltkrieg.

Das Uhrwerk

Am Westturm sind in jeder Himmelsrichtung Turmuhren angebracht, die schon aus der Ferne zu erkennen sind. Uhrwerk und Läutwerk der Glocken sind miteinander gekoppelt. Eine Glocke wird zu jeder Viertelstunde einmal angeschlagen, zur halben Stunde zweimal, zur Dreiviertelstunde dreimal und zur vollen Stunde viermal an. Erst danach kann man die jeweilige volle Stunde an der Anzahl der Schläge hören. Die Zeitanzeiger der Kirchenuhr werden ebenso elektrisch betrieben und durch eine Automation gesteuert. 

Ein Blick in den rückwertigen Teil des Uhrwerks zeigt die Kunst des Handwerks.